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Schlaflosigkeit

Die Zahl der Menschen, die über kürzere oder längere Zeit unter Schlafstörungen leiden, ist sehr gross. Genauso gross ist damit auch der Konsum von Schlaftabletten. Schlafen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir in diesem Zustand. Ein sicherer, geborgener und bequemer Schlafplatz ist für Tier und Mensch von zentraler Bedeutung. Schlafentzug empfindet der Mensch als eine der stärksten Bedrohungen. Der Schlaf ist ein eigenartiges Phänomen. Wir alle können schlafen, ohne es gelernt zu haben, und dennoch wissen wir nicht, wie es geht. Wachen und Schlafen, Tages- und Traumbewusstsein sind Polaritäten und kompensieren sich gegenseitig. Mit jedem Einschlafen üben wir Sterben. Einschlafen verlangt von uns Loslassen von aller Kontrolle, von aller Aktivität. Einschlafen verlangt von uns Hingabe und Urvertrauen. Einschlafen lässt sich gerade nicht durch Zwang, Selbstbeherrschung, Wille und Anstrengung herbeizwingen. Jedes aktive Wollen ist die sicherste Art, Schlaf zu verhindern. Wir können nicht mehr tun, als günstige Voraussetzungen zu schaffen - doch dann müssen wir geduldig warten und darauf vertrauen, dass es geschieht, dass der Schlaf sich auf uns herniedersenkt. All das, was der Schlaf (und der Tod) von uns fordert, gehört gerade nicht zu den Stärken des Menschen. Wir alle sind zu dicht am Aktivitätspol angesiedelt, sind zu stolz auf unser Machen und Tun, zu abhängig von unsrem Intellekt und unserer misstrauischen Kontrolle, als das Hingabe, Vertrauen und Loslassen für uns vertraute Verhaltensweisen wären. So darf es auch niemanden erstaunen, dass Schlaflosigkeit (neben Kopfschmerzen) zu den häufigsten Gesundheitsstörungen unserer Zivilisation rechnet. Altbekannte Tricks wie Zählen haben ihren Erfolg ja auch nur im Loslassen vom Intellekt. Jede Monotonie langweilt die linke Hirnhälfte und veranlasst sie, von ihrer Dominanz zu lassen.


Der Schlaflose sollte als Erstes lernen, bewusst den Tag abzuschliessen und sollte sich folgende Fragen stellen:


  • Wie abhängig bin ich von Macht, Kontrolle, Intellekt und Beobachtung?

  • Kann ich loslassen?

  • Wie entwickelt sind in mir Hingabefähig und Urvertrauen?

  • Kümmere ich mich um die Nachtseite meiner Seele?

  • Wie gross ist meine Angst vor dem Tod - habe ich mich mit ihm genügend auseinandergesetzt?


Geniesst den Tag wie auch die Nacht!

euer

step by step team



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